Bündnis für Communities That Care in Deutschland
Für ein sicheres und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen
- „Communities That Care“ ist eine in den USA entwickelte Arbeitsmethode, um in Kommunen, Gemeinden und Stadtteilen die Rahmenbedingungen für ein sicheres und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu verbessern.
- Mit dieser Methode kann problematischem Verhalten, wie Jugendgewalt, Kriminalität, Alkohol- und Drogenmissbrauch, frühzeitigem Schulabbruch, Teenager-Schwangerschaften, sowie Depressionen und Ängsten entgegen gesteuert werden, bevor es auftritt („Prävention“).
- Das Bündnis Communities That Care in Deutschland fördert die bundesweite Umsetzung und Weiterentwicklung von CTC ohne kommerzielle Absichten.
Mehr als 50 Kommunen arbeiten in Deutschland bereits mit CTC
Communities That Care
In fünf Schritten zur sozialen Entwicklungsstrategie
“Communities That Care – CTC“ ist eine Methode, die Kommunen zur Planung und Steuerung ihrer Präventionsarbeit einsetzen können. Vorhandene Bedarfe und Ressourcen in der Prävention können mit CTC ermittelt, sowie effektive Maßnahmen und Programme „nach Maß“ eingesetzt werden.
Bereitschaft klären
- Sind gute Voraussetzungen für die Anwendung von CTC in der Kommune vorhanden?
- Unterstützen kommunale Schlüsselakteure eine gemeinsame Präventionsstrategie?
- Welche schon bestehenden Strukturen in der Kommune können für die Umsetzung von CTC genutzt werden?
Organisieren
- Sind die wichtigen Entscheider:innen für CTC in der Kommune an Bord?
- Wer hält den CTC-Prozess vor Ort am Laufen?
- Sind alle wichtigen Akteur:innen aus der Praxis beteiligt?
Die CTC-Bundestransferstelle berät Sie bei diesen Fragen aus Phase 1 und 2 und findet mit Ihnen lokal angepasste Lösungen.
Kommunalprofil erstellen
Risikoanalyse
- Welche Risiko- und Schutzfaktoren für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sind in der Kommune bedeutsam?
- Welche der verschiedenen Faktoren können gemeinsam verändert werden?
Mit der repräsentativen CTC-Befragung in Schulen werden Kinder und Jugendliche zu den Risiko- und Schutzfaktoren in ihrem Leben befragt und an der Erstellung eines Kommunalprofils beteiligt. Aus den Ergebnissen der Befragung und bereits vorhanden Daten können in der Kommune die Präventionsbedarfe ermittelt werden.
Stärkenanalyse
- Wie gut ist das bestehende Präventionsangebot in der Kommune aufgestellt?
- Sind die Angebote auf die wichtigsten Risiko- und Schutzfaktoren für Kinder und Jugendliche ausgerichtet?
- Wird mit effektiven Präventionsprogrammen gearbeitet? Wo bestehen Lücken und Überschneidungen im Präventionsangebot in der Kommune?
Die CTC – Programmbestandsaufnahme der kommunalen Präventionsangebote liefert die fehlenden Informationen.
Handlungskonzept erstellen
- Welche bestehenden Präventionsprogramme und -angebote sollen in der Kommune verstärkt werden?
- Welche effektiven neuen Programme werden gebraucht?
- Welche überprüfbaren Ziele bestehen für die Angebote in der Kommune?
- Wie können Ressourcen (z.B. nach § 20a SGB V) für die Aktivitäten mobilisiert werden?
Die Grüne Liste Prävention bietet eine Übersicht über evaluierte und effektive Präventionsprogramme. Programme können in der Grünen Liste passgenau nach dem Kommunalprofil ausgewählt werden. Im kommunalen CTC-Handlungskonzept werden überprüfbare Ziele für die Angebote von den Akteuren vor Ort gemeinsam festgelegt.
Umsetzen und auswerten
- Wie können Präventionsprogramme mit guter Qualität und Reichweite in der Kommune umgesetzt werden?
- Wie kann eine nachhaltige Verankerung der Angebote in den Einrichtungen erfolgen?
- Wie werden (Zwischen-)Ergebnisse bei der Umsetzung der Präventionsprogramme festgestellt und wie kann nachgesteuert werden?
Im CTC-Umsetzungskonzept werden einrichtungsübergreifend Vereinbarungen dazu getroffen. Die regelmäßige Wiederholung der CTC-Schülerbefragung liefert Antworten über die Entwicklungen bei den Kindern und Jugendlichen.
Das Bündnis
Zielsetzung
Das Bündnis für Communities That Care in Deutschland ist eine gleichberechtigte Kooperation von gemeinnützigen Präventionsakteuren, die drei Ziele verfolgen:
- die Weiterentwicklung von CTC und dessen Werkzeugen,
- die bundesweite Implementierung von CTC,
- die Qualitätssicherung der Implementierung von CTC gemäß internationaler Standards.
Partner
Deutscher Präventionstag
Der Deutsche Präventionstag (DPT) ist der weltweit größte Jahreskongress der Kriminalprävention und angrenzender Präventionsbereiche. Mit seinen verschiedenen Veranstaltungs- und Informationsangeboten zur Prävention ist er ein wichtiger Bestandteil des Bündnisses
Landespräventionsrat Niedersachsen
Der Landespräventionsrat Niedersachsen unterstützt Kommunen bei der wirkungsorientierten Planung ihrer Präventionsarbeit. Der LPR NI hat CTC in einem Modellversuch zuerst nach Deutschland übertragen und bringt sich mit seinen Erfahrungen aus der CTC-Umsetzung in Niedersachsen in die bundesweite Implementierung ein.
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention
Die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) fördert evidenzbasierte Prävention in allen Aspekten. Im Projekt „Bundesweite Implementierung der Rahmenstrategie CTC“ trägt sie zur CTC-Implementation auf Ebene der Bundesländer und zugehöriger Kommunen bei.
So kommt CTC in die Praxis
Angebot
Schulen
Schools That Care
Die Methode „Schools That Care“ ermöglicht es Schulen, ihre Präventionsarbeit für Kinder, Jugendliche und Mitarbeitende präziser und effektiver zu gestalten. Durch einen partizipativen und datenbasierten Ansatz können Schulen mit dieser Methode eine fundierte Strategie für Gewalt- und Suchtprävention, sowie die Gesundheitsförderung und persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen erarbeiten.
Kommunen
Kommunen
In Standortschulungen erwerben Kommunen Kenntnisse zur Umsetzung von „Communities That Care“ (CTC). Durch fünf prozessbegleitende und individuell angepasste Trainingseinheiten erhalten die Teilnehmenden das notwendige Fachwissen und üben den Umgang mit den spezifischen CTC-Werkzeugen.
Bundesländer
Landesmultiplikator:innen
Die CTC-Landesmultiplikatoren legen das Fundament für eine landesweite Implementierung des „Communities That Care“ (CTC) Konzepts. Das zugehörige Projekt wird vom Bundesministerium der Justiz gefördert. Im Rahmen dieses Projekts bilden die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention und die FINDER Akademie Mitarbeiter der Landesbehörden aus, um ihre Rolle als Multiplikatoren effektiv ausfüllen zu können.
CTC in der Praxis
Implementierung
Landkreis Emsland
Hameln
Landkreis Nienburg
Nordstemmen
Oldenburg
Landkreis Osnabrück
Northeim
Hildesheim
Braunschweig
Landkreis Heidekreis
Landkreis Lüchow-Dannenberg
Rastede
Bassum
Rheiderland
Wennigsen
Edewecht
Landkreis Ammerland
Barsinghausen
Schwarmstedt
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Ingelheim am Rhein
Landkreis Lörrach
Trier
Augsburg
Bautzen
Hoyerswerda
Kamenz
Görlitz
Löbau
Niesky
Weißwasser/Oberlausitz
Zittau
Senftenberg
Wir freuen uns als Landkreis mit Communities That Care arbeiten zu können, da wir dies als fundiertes Instrument zur Unterstützung unserer Städte und Gemeinden in der Präventionsarbeit sehen. Der systematische Aufbau, die überregionale Unterstützung, der wissenschaftliche Bezug und die regionale Gestaltung überzeugt auch hinsichtlich der Wirksamkeit der Maßnahmen. Eine überzeugende Weiterentwicklung für die präventive Arbeit und ein guter Beitrag damit Kinder und Jugendliche gesund und gut aufwachsen!
Seit zehn Jahren ist CTC ein wichtiger Baustein der Prävention im Landkreis Emsland. Die Befragung zeigt auf, welche Risikofaktoren und Problemlagen wir in den Fokus nehmen sollten und wo wir gemeinsam mit den Kommunen bereits sehr gute Arbeit leisten. Mit der Überprüfung der Präventionsmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit steht den beteiligten Kommunen ein pragmatisches Instrument zur Verfügung. Wichtig ist, dass wir in Zukunft weiterhin den Blick auf die Kinder und Jugendlichen richten und dabei niemanden außer Acht lassen, um allen ein sicheres Aufwachsen zu ermöglichen. Hierfür bietet CTC mit dem Grundsatz, die bestehenden Netzwerke vor Ort weiter zu stärken, eine hervorragende Basis.
Kinder und Jugendliche möglichst gut auf ihren Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten, ist eine gesellschaftliche Verantwortung, der sich die Gemeinde Rastede verpflichtet fühlt. Insbesondere frühzeitige Interventionen können psychische, soziale und gesundheitlich problematische Verläufe verhindern. Die Gemeinde Rastede arbeitet seit 2019 mit der Präventionsstrategie „Communities That Care – CTC“, um konkrete Bedarfe zu ermitteln, Lücken zu identifizieren und die Anstrengungen vieler Akteure zu bündeln. Durch die Einbindung von Fachpraktikern der Kinder- und Jugendarbeit, Polizei, Verwaltung, Gemeinderat und Bürgermeister konnte ein tragfähiges Gesamtkonzept mit hoher Breitenwirkung entwickelt werden, an dessen Umsetzung kontinuierlich gemeinsam gearbeitet wird. Denn wirksame Prävention braucht Rückhalt und Professionalität, um möglichst viele junge Menschen bei der Entwicklung zu resilienten, lebens- und risikokompetenten Persönlichkeiten zu unterstützen.
Mit Communities That Care bekommen wir im Landkreis Nienburg/Weser einen guten Überblick über die Bereiche, in denen mehr Prävention notwendig ist – und auch über die, wo sich die Lage entspannt. Nachdem wir 2013 in den Kommunen überall gleich gestartet sind hat sich die lokale Arbeit im Landkreis stark ausdifferenziert. Die Methodik von CTC funktioniert bei uns tatsächlich unter den sehr unterschiedlichen Voraussetzungen, die die einzelnen Kommunen mitbringen. Die Arbeitsweise und die Netzwerke haben sich etabliert und entwickeln sich für den Fachbereich Jugend gerade zu einem hilfreichen Steuerungselement, nachdem wir CTC mit der Jugendhilfeplanung verzahnt haben.
Hintergrund
Weiterführende Informationen
Die Webseite ctc-info.de ist eine umfassende Informationsquelle über „Communities That Care“ (CTC). Die Seite bietet eine gründliche Einführung in das CTC-Modell, seine Anwendung in verschiedenen Kontexten und die Vorteile seiner Implementierung. Mit einem breiten Spektrum an Ressourcen, von Studien bis hin zu Praxisbeispielen, dient ctc-info.de als wertvolles Werkzeug für Gemeinden, Schulen und andere Organisationen, die an der Umsetzung von CTC interessiert sind.
Die „Grüne Liste Prävention“ ist ein wichtiges Instrument in der deutschen Präventionslandschaft, das wissenschaftlich fundierte und wirkungsvolle Präventionsprogramme in verschiedenen Handlungsfeldern identifiziert und auflistet. Sie bietet somit eine wertvolle Ressource für Praktiker, Entscheidungsträger und Interessierte, die auf der Suche nach evidenzbasierten Präventionsmaßnahmen sind.
Die in der „Grünen Liste Prävention“ enthaltenen Programme haben sich in Studien als effektiv erwiesen und entsprechen hohen Qualitätsstandards. Sie decken ein breites Spektrum von Themenbereichen ab, wie beispielsweise Suchtprävention, Gewaltprävention oder Gesundheitsförderung. Durch die Aufnahme in die „Grüne Liste“ erhalten diese Programme eine Art Gütesiegel, das ihre Wirksamkeit und Qualität unterstreicht.
Die „Grüne Liste Prävention“ hilft dabei, die oft schwer zu navigierende Landschaft der Präventionsprogramme zu strukturieren und unterstützt so Fachleute und Entscheidungsträger dabei, geeignete und wirkungsvolle Maßnahmen für ihre spezifischen Bedürfnisse und Kontexte zu finden.
Kontakt
Kommune
Ihre Ansprechpartnerin
Katrin Hayn, Dipl. Sportwissenschaft Rehabilitation/Prävention