Communities That Care (CTC)2025-05-14T18:51:48+02:00

Für ein sicheres und
gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen

Für ein sicheres und gesundes
Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen

Communities That Care (CTC) ist ein Präventionssystem, das Kommunen befähigt, die psychische und körperliche Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu fördern und Problemverhalten wie Substanzkonsum, Gewalt und Schulabbruch wirksam vorzubeugen. Mit CTC arbeitet Ihre Kommune datenbasiert, evidenzinformiert und gemeinschaftlich. Bereits 50 Kommunen und Landkreise arbeiten in Deutschland mit dieser Methode.

Unser Ethos

Communities That Care steht für einen wissenschaftlich fundierten, gemeinschaftlich getragenen Ansatz zur Förderung des gesunden und sicheren Aufwachsens aller Kinder und Jugendlichen. Unsere Arbeit basiert auf drei Grundprinzipien:

Systematischer Ansatz

Wir setzen auf strukturierte Methoden, die Kommunen befähigen, selbständig zu handeln. Der fünfphasige CTC-Prozess verbindet wissenschaftliche Erkenntnisse mit lokaler Expertise. Durch klare Struktur und systematisches Vorgehen unterstützen wir Kommunen dabei, nachhaltige Präventionsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.

Kommunales Netzwerk

Unser Netzwerk wächst stetig in ganz Deutschland. Von Niedersachsen über Baden-Württemberg bis Rheinland-Pfalz: Mehr als 50 Kommunen nutzen bereits den CTC-Ansatz. Durch regelmäßigen Austausch und gemeinsames Lernen stärken wir die bundesweite Präventionslandschaft und bieten überall lokale Unterstützung.

Evidenzbasierte Wirkung

Wirksamkeit und Evidenz stehen im Zentrum unserer Arbeit. Mit dem Modell der sozialen Entwicklung, dem validierten CTC-Schülersurvey und der Grünen Liste Prävention setzen wir auf wissenschaftlich fundierte Instrumente. Unser Anspruch: Kommunen dabei unterstützen, ihre begrenzten Ressourcen in Maßnahmen zu investieren, die nachweislich wirken.

Prävention mit System

“Communities That Care – CTC“ ist eine Methode, die Kommunen zur Planung und Steuerung ihrer Präventionsarbeit einsetzen können. Vorhandene Bedarfe und Ressourcen in der Prävention können mit CTC ermittelt, sowie effektive Maßnahmen und Programme „nach Maß“ eingesetzt werden.

1
Bereitschaft klären
  • Sind gute Voraussetzungen für die Anwendung von CTC in der Kommune vorhanden?
  • Unterstützen kommunale Schlüssel­akteure eine gemeinsame Präventionsstrategie?
  • Welche schon bestehenden Strukturen in der Kommune können für die Umsetzung von CTC genutzt werden?
2
Organisieren
  • Sind die wichtigen Entscheider:innen für CTC in der Kommune an Bord?
  • Wer hält den CTC-Prozess vor Ort am Laufen?
  • Sind alle wichtigen Akteur:innen aus der Praxis beteiligt?

Die CTC-Bundestransferstelle berät Sie bei diesen Fragen aus Phase 1 und 2 und findet mit Ihnen lokal angepasste Lösungen.

3
Kommunalprofil erstellen

Risikoanalyse

  • Welche Risiko- und Schutz­faktoren für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sind in der Kommune bedeutsam?
  • Welche der verschiedenen Faktoren können gemeinsam verändert werden?

Mit der repräsentativen CTC-Befragung in Schulen werden Kinder und Jugendliche zu den Risiko- und Schutzfaktoren in ihrem Leben befragt und an der Erstellung eines Kommunalprofils beteiligt. Aus den Ergebnissen der Befragung und bereits vorhanden Daten können in der Kommune die Präventionsbedarfe ermittelt werden.

Stärkenanalyse

  • Wie gut ist das bestehende Präventionsangebot in der Kommune aufgestellt?
  • Sind die Angebote auf die wichtig­sten Risiko- und Schutzfaktoren für Kinder und Jugendliche ausgerichtet?
  • Wird mit effektiven Präventions­programmen gearbeitet? Wo bestehen Lücken und Überschneidungen im Präventionsangebot in der Kommune?

Die CTC – Programmbestandsaufnahme der kommunalen Präventionsangebote liefert die fehlenden Informationen.

4
Handlungskonzept erstellen
  • Welche bestehenden Präventions­programme und -angebote sollen in der Kommune verstärkt werden?
  • Welche effektiven neuen Programme werden gebraucht?
  • Welche überprüfbaren Ziele bestehen für die Angebote in der Kommune?
  • Wie können Ressourcen (z.B. nach § 20a SGB V) für die Aktivitäten mobilisiert werden?

Die Grüne Liste Prävention bietet eine Übersicht über evaluierte und effektive Präventionsprogramme. Programme können in der Grünen Liste passgenau nach dem Kommunalprofil ausgewählt werden. Im kommunalen CTC-Handlungskonzept werden überprüfbare Ziele für die Angebote von den Akteuren vor Ort gemeinsam festgelegt.

5
Umsetzen und auswerten
  • Wie können Präventions­programme mit guter Qualität und Reichweite in der Kommune umgesetzt werden?
  • Wie kann eine nachhaltige Verankerung der Angebote in den Einrichtungen erfolgen?
  • Wie werden (Zwischen-)Ergebnisse bei der Umsetzung der Präventionsprogramme festgestellt und wie kann nachgesteuert werden?

Im CTC-Umsetzungskonzept werden einrichtungsübergreifend Vereinbarungen dazu getroffen. Die regelmäßige Wiederholung der CTC-Schülerbefragung liefert Antworten über die Entwicklungen bei den Kindern und Jugendlichen.

Nachhaltige Wirkung

Die wissenschaftlich belegte Wirksamkeit von Communities That Care spiegelt sich in signifikanten Langzeiteffekten wider.

Von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter: CTC wirkt nachhaltig

Die Community Youth Development Study (Oesterle et al., 2018) verfolgte die Entwicklung von über 4.400 Jugendlichen in 24 Kommunen über einen Zeitraum von 11 Jahren. Diese randomisiert-kontrollierte Studie („Goldstandard“) zeigt deutliche positive Effekte des Communities That Care-Präventionssystems.

Die Studie untersuchte Alkohol, Tabak und Cannabis als erste Substanzerfahrungen im Jugendalter:

  • +49% höhere Wahrscheinlichkeit für komplette Abstinenz von diesen Substanzen
  • Bei männlichen Teilnehmern:
    • +30% höhere Tabakabstinenz und
    • +24% höhere Cannabisabstinenz
  • -11% reduzierte Gewaltinzidenz bis ins Erwachsenenalter
  • +18% höhere Wahrscheinlichkeit der Abstinenz von antisozialem Verhalten

Besonders bemerkenswert: Diese Effekte hielten bis zu 7 Jahre nach Ende der aktiven Implementierung an – ein Beleg für die nachhaltige Wirkung des Präventionssystems.

Die CTC-EFF-Studie (Birgel et al. 2024) untersucht die Wirkung von Communities That Care in Deutschland und zeigt vergleichbare positive Trends. Erste Ergebnisse belegen einen Zusammenhang zwischen verbesserter kommunaler Präventionskapazität und reduzierten Raten von Substanzkonsum bei Jugendlichen.

Jeder investierte Euro zahlt sich aus

Die ökonomischen Analysen von Kuklinski und Mitforschenden belegen die Kosteneffektivität:

  • 1:8,22 Kosten-Nutzen-Verhältnis nach 5 Jahren (556$ Implementationskosten pro Person, 3.920$ Nettonutzen)
  • 1:12,88 Kosten-Nutzen-Verhältnis nach 12 Jahren bezogen auf primäre Outcomes
  • 1:30,62 Kosten-Nutzen-Verhältnis bei Einbeziehung sekundärer Outcomes wie höherem erzieltem Bildungsabschluss

Birgel, V., Röding, D. & Walter, U. (2024). Community Capacity für Gesundheitsförderung – Ergebnisse der CTC-EFF-Studie. Public Health Forum, 32(3), 181-185. https://doi.org/10.1515/pubhef-2024-0071

Oesterle, S., Kuklinski, M. R., Hawkins, J. D., Skinner, M. L., Guttmannova, K., & Rhew, I. C. (2018). Long-Term Effects of the Communities That Care Trial on Substance Use, Antisocial Behavior, and Violence Through Age 21 Years. American journal of public health, 108(5), 659–665. https://doi.org/10.2105/AJPH.2018.304320

Kuklinski, M. R., Oesterle, S., Briney, J. S., & Hawkins, J. D. (2021). Long-term Impacts and Benefit-Cost Analysis of the Communities That Care Prevention System at Age 23, 12 Years After Baseline. Prevention science : the official journal of the Society for Prevention Research, 22(4), 452–463. https://doi.org/10.1007/s11121-021-01218-7

Seit zehn Jahren ist CTC ein wichtiger Baustein der Prävention im Landkreis Emsland. Die Befragung zeigt auf, welche Risikofaktoren und Problemlagen wir in den Fokus nehmen sollten und wo wir gemeinsam mit den Kommunen bereits sehr gute Arbeit leisten. Mit der Überprüfung der Präventionsmaßnahmen auf ihre Wirksamkeit steht den beteiligten Kommunen ein pragmatisches Instrument zur Verfügung. Wichtig ist, dass wir in Zukunft weiterhin den Blick auf die Kinder und Jugendlichen richten und dabei niemanden außer Acht lassen, um allen ein sicheres Aufwachsen zu ermöglichen. Hierfür bietet CTC mit dem Grundsatz, die bestehenden Netzwerke vor Ort weiter zu stärken, eine hervorragende Basis.

Marc-André Burgdorf, Landrat Landkreis Emsland

Wir freuen uns als Landkreis mit Communities That Care arbeiten zu können, da wir dies als fundiertes Instrument zur Unterstützung unserer Städte und Gemeinden in der Präventionsarbeit sehen. Der systematische Aufbau, die überregionale Unterstützung, der wissenschaftliche Bezug und die regionale Gestaltung überzeugt auch hinsichtlich der Wirksamkeit der Maßnahmen. Eine überzeugende Weiterentwicklung für die präventive Arbeit und ein guter Beitrag damit Kinder und Jugendliche gesund und gut aufwachsen!

Claudia Brotzer, Erzieherischer Kinder- und Jugendschutz, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald

Mit Communities That Care bekommen wir im Landkreis Nienburg/Weser einen guten Überblick über die Bereiche, in denen mehr Prävention notwendig ist – und auch über die, wo sich die Lage entspannt. Nachdem wir 2013 in den Kommunen überall gleich gestartet sind hat sich die lokale Arbeit im Landkreis stark ausdifferenziert. Die Methodik von CTC funktioniert bei uns tatsächlich unter den sehr unterschiedlichen Voraussetzungen, die die einzelnen Kommunen mitbringen. Die Arbeitsweise und die Netzwerke haben sich etabliert und entwickeln sich für den Fachbereich Jugend gerade zu einem hilfreichen Steuerungselement, nachdem wir CTC mit der Jugendhilfeplanung verzahnt haben.

Peter Karaskiewicz, Team Jugendhilfeplanung & Controlling, Landkreis Nienburg/Weser

Kinder und Jugendliche möglichst gut auf ihren Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten, ist eine gesellschaftliche Verantwortung, der sich die Gemeinde Rastede verpflichtet fühlt. Insbesondere frühzeitige Interventionen können psychische, soziale und gesundheitlich problematische Verläufe verhindern. Die Gemeinde Rastede arbeitet seit 2019 mit der Präventionsstrategie „Communities That Care – CTC“, um konkrete Bedarfe zu ermitteln, Lücken zu identifizieren und die Anstrengungen vieler Akteure zu bündeln. Durch die Einbindung von Fachpraktikern der Kinder- und Jugendarbeit, Polizei, Verwaltung, Gemeinderat und Bürgermeister konnte ein tragfähiges Gesamtkonzept mit hoher Breitenwirkung entwickelt werden, an dessen Umsetzung kontinuierlich gemeinsam gearbeitet wird. Denn wirksame Prävention braucht Rückhalt und Professionalität, um möglichst viele junge Menschen bei der Entwicklung zu resilienten, lebens- und risikokompetenten Persönlichkeiten zu unterstützen.

Anke Wilken, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Rastede /Leitung Communities That Care - CTC

Implementierung

Communities That Care (CTC) in Deutschland etabliert sich als wirksames Präventionssystem mit wachsender Reichweite. Nach der erfolgreichen Pilotphase in Niedersachsen ab 2009 hat sich CTC kontinuierlich auf weitere Bundesländer ausgedehnt. Die Implementierung folgt überall dem bewährten 5-Phasen-Modell, wird jedoch flexibel an die lokalen Gegebenheiten angepasst. Von kleinen Gemeinden bis zu großen Städten – CTC erweist sich als anpassungsfähiges System zur Stärkung kommunaler Präventionsstrukturen.

Landkreis Emsland
Sechs Kommunen
Hameln
Stadtweit
Landkreis Nienburg
Landkreisweit
Nordstemmen
Samtgemeinde
Oldenburg
Zwei Stadtbezirke
Landkreis Osnabrück
Drei Kommunen
Northeim
Stadtweit
Hildesheim
Ein Stadtteil
Braunschweig
Zwei Stadtteile
Landkreis Heidekreis
Landkreis Lüchow-Dannenberg
Rastede
Bassum
Rheiderland
Drei Kommunen
Wennigsen
Edewecht
Landkreis Ammerland
Barsinghausen
Schwarmstedt
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Ingelheim am Rhein
Landkreis Lörrach
Trier
Augsburg
Bautzen
Hoyerswerda
Kamenz
Görlitz
Löbau
Niesky
Weißwasser/Oberlausitz
Zittau
Senftenberg
Wolfsburg
Hannover
Landkreis Oberspreewald Lausitz

* Die CTC-Schülerbefragung wird im Rahmen von PiT Ostsachsen eingesetzt.

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Staaten, die weltweit mit Communities That Care arbeiten
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Kommunen, die hierzulande mit Communities That Care arbeiten
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Schulen, die in Deutschland mit der CTC-Methodik arbeiten*

* Die Adaptionen für den Schulkontext heißen Schools That Care und Weitblick

Häufig gestellte Fragen

Wie läuft der CTC-Prozess in unserer Kommune ab und wie aufwändig ist das?2025-05-11T22:12:01+02:00

CTC folgt einem strukturierten 5-Phasen-Prozess, der in der Regel über einen Zeitraum von ca. 1,5 bis 2 Jahren für den ersten Durchlauf angelegt ist und danach zyklisch fortgeführt wird:

  1. Vorbereiten: Schlüsselpersonen gewinnen, Rahmenbedingungen klären.
  2. Organisieren & Rückhalt schaffen: Eine lokale Koalition (Lenkungsgruppe/Gebietsteam) gründen, CTC-Koordination benennen, Schülerbefragung durchführen.
  3. Gebietsprofil erstellen: Lokale Daten (Survey, Statistik) analysieren, Risiko- und Schutzfaktoren identifizieren und priorisieren, bestehende Angebote erfassen.
  4. Aktionsplan erstellen: Messbare Ziele definieren, evidenzbasierte Programme auswählen, Umsetzungsplan entwickeln.
  5. Aktionsplan umsetzen & evaluieren: Maßnahmen durchführen, Monitoring, erneute Befragung zur Erfolgskontrolle, Anpassung des Plans.

Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. CTC erfordert:

  • Politischer Wille und Beschluss: Die Kommune muss hinter dem Ansatz stehen.
  • Engagierte Koalition: Aktive Mitarbeit von Schlüsselpersonen aus verschiedenen Bereichen.
  • Dedizierte Koordination: Eine Person (oder Stelle) muss den Prozess steuern. Empfohlen wird mindestens ein halber Stellenanteil (0,5 VZÄ), um die Netzwerkarbeit und Prozessbegleitung zu gewährleisten.
  • Bereitschaft zur Datennutzung: Offenheit für die Ergebnisse der Befragung und datengestützte Entscheidungen.
  • Ressourcen für Maßnahmen: Finanzielle und personelle Mittel für die Umsetzung der ausgewählten Präventionsprogramme.
Welche Unterstützung erhalten wir bei der Einführung und Umsetzung von CTC?2025-05-11T22:12:01+02:00

Kommunen, die sich für CTC entscheiden, werden nicht alleingelassen. Sie erhalten umfassende Unterstützung:

  • Zertifizierte Trainer/Berater: Externe Experten (z.B. in Niedersachsen der dortige Landespräventionsrat oder bundesweit die  FINDER Akademie) begleiten den gesamten Prozess.
  • Standardisierte Schulungen: Für jede der 5 Phasen gibt es spezifische Trainingsmodule, die das notwendige Wissen und die Methoden vermitteln.
  • Prozessbegleitung & Moderation: Unterstützung bei der Organisation und Durchführung von Koalitionstreffen, Workshops und Planungsprozessen.

Instrumente & Werkzeuge:

  • CTC-Jugendsurvey: Standardisierter Fragebogen zur Datenerhebung.
  • Unterstützung bei der Datenauswertung: Hilfe bei der Interpretation der Survey-Ergebnisse und Erstellung des Gebietsprofils.
  • „Grüne Liste Prävention“: Online-Register zur Auswahl geprüfter, evidenzbasierter Programme.
  • Handbücher & Materialien: Leitfäden und Vorlagen für die praktische Arbeit.
  • Netzwerk & Austausch: Bundesweite und regionale CTC-Treffen ermöglichen den Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen.
  • Bündnis für CTC in Deutschland: Die nationale Transferstelle bietet übergeordnete Unterstützung, Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Ansatzes in Deutschland.

Diese Unterstützung zielt darauf ab, die kommunalen Akteure zu befähigen, den CTC-Prozess erfolgreich und nachhaltig zu gestalten.

Welche Kosten entstehen durch CTC und wie kann die Finanzierung aussehen?2025-05-11T22:12:01+02:00

Die Kosten für CTC setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen:

  • Externe Prozessbegleitung: Kosten für erfahrene CTC-Trainerinnen und -Trainer, die Schulungen für die Koalition durchführen, den Prozess moderieren und beraten. Diese Kosten sind oft auf Stundenbasis kalkuliert und richten sich nach dem Begleitungsbedarf über die 5 Phasen. Diese Leistung ist nur zur Einführung von CTC erforderlich,
  • CTC-Jugendsurvey: Kosten für die Durchführung und Auswertung der standardisierten Schülerbefragung.
  • Interne Ressourcen: Personalkosten für die lokale CTC-Koordination (mind. 0,5 VZÄ empfohlen) und Zeitressourcen der beteiligten Akteure in der Koalition.
  • Maßnahmenumsetzung: Kosten für die Einführung und Durchführung der ausgewählten evidenzbasierten Präventionsprogramme.

Finanzierungsmöglichkeiten:

  • Kommunaler Haushalt: Eigene Mittel der Stadt, des Landkreises oder der Gemeinde.
  • Gesetzliche Krankenversicherung (GKV): Förderung nach § 20a SGB V (Präventionsgesetz) ist eine häufig genutzte Option, oft für die Prozessbegleitung oder spezifische Maßnahmen in Lebenswelten. Hier ist in der Regel ein Eigenanteil der Kommune erforderlich. Die FINDER Akademie verfügt über langjährige Erfahrung bei der Beantragung dieser Mittel und unterstützt Kommunen aktiv dabei.
  • Andere Fördermittel: Mittel der Jugendhilfe, schulische Budgets, Stiftungen, Landesprogramme, EU-Mittel etc.
  • Ressourcenbündelung: Teilen von Personal- oder Sachressourcen zwischen beteiligten Organisationen.

Eine nachhaltige Finanzierungsstrategie kombiniert oft mehrere dieser Quellen.

Was genau ist Communities That Care (CTC) und was will es erreichen?2025-05-11T22:12:01+02:00

Communities That Care (CTC) ist ein international anerkannter und wissenschaftlich fundierter Ansatz zur kommunalen Prävention und Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche. Es ist keine einzelne Maßnahme, sondern ein strategisches System, das Kommunen dabei unterstützt, Problemverhalten wie Substanzkonsum, Gewalt, Delinquenz und Schulabbrüche wirksam vorzubeugen und ein gesundes Aufwachsen zu fördern.

Das Hauptziel ist es, Kommunen zu befähigen (Empowerment), ihre Präventionsarbeit auf Basis lokaler Daten (insbesondere durch den CTC-Jugendsurvey) zu planen, evidenzbasierte Programme passgenau auszuwählen (mithilfe der „Grünen Liste Prävention“) und diese qualitätsgesichert umzusetzen. CTC stärkt die intersektorale Zusammenarbeit verschiedener Akteure (Verwaltung, Schulen, Jugendhilfe, Polizei, Gesundheitswesen, Vereine etc.) und fördert die Partizipation der Gemeinschaft.

Ist die Wirksamkeit von CTC wissenschaftlich belegt?2025-05-11T22:12:01+02:00

Ja, die Wirksamkeit von CTC ist umfassend wissenschaftlich untersucht und belegt. Die wichtigste Studie ist die Community Youth Development Study (CYDS) aus den USA, eine randomisierte kontrollierte Studie mit über 4.400 Jugendlichen, die über viele Jahre begleitet wurden.

Die Ergebnisse zeigen:

  • Signifikante Reduktion von Problemverhalten: Jugendliche in CTC-Kommunen zeigten geringere Raten bei Substanzkonsum, Gewalt und Delinquenz.
  • Langfristige Effekte: Diese positiven Wirkungen hielten bis ins junge Erwachsenenalter (mind. bis 21/23 Jahre) an.
  • Wirkmechanismus bestätigt: CTC führt nachweislich zu einer besseren kommunalen Zusammenarbeit und zur Übernahme wissenschaftsbasierter Präventionsansätze.
  • Kosteneffektivität: CTC ist eine lohnende Investition, da jeder investierte Euro durch vermiedene Folgekosten ein Vielfaches an gesellschaftlichem Nutzen bringt.

Auch für Deutschland gibt es positive Hinweise aus der CTC-EFF-Studie. Diese zeigt, dass CTC die kommunale Präventionsarbeit stärkt und dass eine höhere kommunale Kapazität (gestärkt durch CTC) mit geringerem Substanzkonsum bei Jugendlichen zusammenhängt.

Partner

Das Bündnis für Communities That Care in Deutschland ist eine gleichberechtigte Kooperation von gemeinnützigen Präventionsakteuren, die dessen Weiterentwicklung, bundesweite Implementierung und Qualitätssicherung gemäß internationaler Standards fördern.

Hintergrund

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