Newsletter

2025/01

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit dieser ersten Ausgabe unseres halbjährlich erscheinenden Newsletters möchten wir Sie über aktuelle Entwicklungen, wissenschaftliche Publikationen und strategische Fortschritte im Bereich Communities That Care in Deutschland informieren.

CTC-Jahrestagung 2025: „Prävention nach Maß“

Dienstag, 23.09.2025, 11.00 bis 17.00 Uhr
Charité CrossOver, Auditorium, 10117 Berlin, Virchowweg 6

Kostenfreie Anmeldung

Gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
im Auftrag der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention.

Die diesjährige Fach- und Vernetzungstagung zu Communities That Care findet unter dem Titel „Prävention nach Maß“ am 23. September 2025 in Berlin statt. Die Veranstaltung wird bewusst am Vortag der 16. Konferenz der Europäischen Gesellschaft für Präventionsforschung (EUSPR) durchgeführt, die vom 24. bis 26. September 2025 ebenfalls in Berlin tagt.

Programm

Vorträge:

  • „Communities That Care: Vom 5-Phasen-Modell zur nachhaltigen Wirkung – Erkenntnisse aus 15 Jahren CTC in Deutschland“
    Frederick Groeger-Roth, Dipl.-Soziologe (Landespräventionsrat Niedersachsen)
  • „Einfach weniger online? – Warum Mediensuchtprävention bei Kindern und Jugendlichen mehr braucht als Bildschirmzeit-Debatten“
    PD Dr. med. Kerstin Paschke, Dipl.-Psych. (Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters, UKE Hamburg)

Workshop-Angebote:

  • Handlungsempfehlungen für die Implementation von Communities That Care
  • CTC als Steuerungsinstrument in der Jugendhilfeplanung
  • Kommunale Prävention und Gesundheitsförderung finanzieren – am Beispiel von CTC und dem PrävG
  • Programme sind nicht alles: Die Soziale Entwicklungsstrategie als Erfolgsrezept

Besondere Gelegenheit: Durch die EUSPR-Konferenz wird auch die internationale CTC-Gemeinschaft in Berlin vertreten sein, was einzigartige Möglichkeiten für den länderübergreifenden Austausch und die Vernetzung bietet.

Die Tagung wird gefördert durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im Auftrag der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention.

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Aktuelle Entwicklungen

Erstmalige CTC-Implementierung nach § 20a SGB V

Ein bedeutsamer Fortschritt für die strukturelle Verankerung von Präventionsarbeit: Erstmals erfolgt die Einführung von Communities That Care inklusive Stelleneinrichtung und externer Prozessbegleitung auf Grundlage des § 20a SGB V (Leistungen zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten) in einer Stadt und einem Landkreis.

Rechtlicher Rahmen:
§ 20a SGB V verpflichtet die Krankenkassen zur Erbringung von Leistungen der primären Prävention in Lebenswelten. Die Förderung zielt auf den Aufbau und die Stärkung gesundheitsfördernder Strukturen ab, um die gesundheitliche Situation in den Lebenswelten zu verbessern und sozial bedingte sowie geschlechtsbezogene Ungleichheiten zu vermindern. Die evidenzbasierte und strukturierte Vorgehensweise von CTC entspricht diesen gesetzlichen Anforderungen in besonderem Maße.

Politische Unterstützung auf höchster Ebene:
Die Gesundheitsministerkonferenz unterstrich in ihrem Beschluss vom Juni 2025 zur „Stärkung der Prävention und Gesundheitsförderung“ die zentrale Bedeutung kommunaler Präventionsstrategien. Die Ministerinnen und Minister der Länder setzen sich explizit dafür ein, „Kommunen bei der Entwicklung und Implementierung von integrierten kommunalen Gesundheitsstrategien (im Sinne von ‚Präventionsketten‘) zu unterstützen“. Diese politische Rückendeckung unterstreicht die Relevanz des CTC-Ansatzes als evidenzbasierte Präventionsstrategie.

Diese Entwicklung dokumentiert das zunehmende bundesweite Interesse an CTC und schafft – gestärkt durch die klare Positionierung der Gesundheitsministerkonferenz – eine solide rechtliche und finanzielle Grundlage für die nachhaltige Verbreitung des Ansatzes in deutschen Kommunen.

Überarbeitete CTC-Website

Die Website des Bündnis für Communities That Care in Deutschland wurde grundlegend überarbeitet. Die neue Struktur ermöglicht einen verbesserten Zugang zu Fachinformationen, Implementierungshilfen und wissenschaftlichen Grundlagen.

Die Seite wird kontinuierlich weiterentwickelt – wir freuen uns über Ihre Hinweise und Anregungen zur Ergänzung von Inhalten, die Ihre Vermittlungsarbeit erleichtern! Teilen Sie uns gerne mit, welche Informationen oder Materialien Sie sich zusätzlich wünschen würden.

Fachpublikationen

Magazinbeiträge 2025

Sicherheit im Quartier: Eine gemeinsame Aufgabe von Städtebau, Quartiersmanagement und Prävention
Der Beitrag analysiert die Schnittstellen zwischen CTC und integrierter Stadtentwicklung. Aufgezeigt werden Synergien zwischen datengestützter Präventionsplanung und den Instrumenten der Städtebauförderung, insbesondere dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“.
Vollständiger Artikel

Prävention ist Bürgermeisterpflicht: Die zentrale Rolle der Kommune für eine gelingende Positive Jugendentwicklung
Eine wissenschaftlich fundierte Analyse zur zentralen Führungsrolle des Bürgermeisters bei der kommunalen Prävention und Förderung positiver Jugendentwicklung durch Kooperation zwischen Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft.
Vollständiger Artikel

US-Blaupause für eine nationale Präventionsinfrastruktur für psychische Gesundheit
Eine Analyse des US-Berichts „Blueprint for a National Prevention Infrastructure“ mit Fokus auf Übertragbarkeit und Implikationen für das deutsche Präventionssystem. Der Beitrag diskutiert strukturelle Herausforderungen in den Bereichen Governance, Finanzierung und Implementierung.
Vollständiger Artikel

Wissenschaftliche Publikationen seit 2024

Röding, D., von Holt, I., Decker, L., Walter, U. (2025): Early Effects of Communities That Care on System Change Outcomes: A Quasi-Experimental Study. https://doi.org/10.21203/rs.3.rs-5685486/v1

Walter, U., & Röding, D. (2025): Handlungsempfehlungen für die Implementation von Communities That Care. https://wegweiser-gruene-liste.de/fileadmin/user_upload/wwgl/PDFs/CTC-Handlungsempfehlungen.pdf

Birgel, V., Röding, D. & Walter, U. (2024): Community Capacity für Gesundheitsförderung – Ergebnisse der CTC-EFF-Studie. https://doi.org/10.1515/pubhef-2024-0071

Reder, M., Runge, R. A., Schlüter, H., & Soellner, R. (2024): The German Communities That Care Youth Survey: dimensionality and validity of risk factors. https://doi.org/10.3389/fpubh.2024.1472347

Vollständige Literaturübersicht

Medienberichterstattung

Aktuelle Presseartikel seit Januar 2025

Die mediale Resonanz auf Communities That Care zeigt die zunehmende Verbreitung und Anerkennung des Ansatzes in deutschen Kommunen:

Lörrach (Juni 2025): Die Kommunale Kriminalprävention präsentierte im Hauptausschuss bedeutende Fortschritte bei der Sicherheit im öffentlichen Raum. Durch Runde Tische, verstärkte Polizeipräsenz und innovative Projekte wie „LÖ Housing“ (22 Wohnungen gegen Obdachlosigkeit) verbesserte sich die Situation spürbar. Die CTC-Jugendbefragung liefert wichtige Daten für nachhaltige Lösungen. Neue Herausforderungen entstehen durch die Cannabis-Legalisierung.

Nienburg (Juni 2025): Zum 1000. Stadtjubiläum startet das CTC-Gebietsteam das Beteiligungsprojekt „Mein Nienburg – Meine Zukunft“. Kinder und Jugendliche unter 27 Jahren können ihre Zukunftsvisionen bis 30. September kreativ einreichen – als Lied, Gedicht, Zeichnung oder Film.

Calau (Juni 2025): Im Präventionsnetzwerk VALC (Vetschau, Altdöbern, Lübbenau, Calau) fanden erfolgreiche Jugendfilmtage zu Alkohol und Nikotin statt. Achtklässler setzten sich durch Mitmach-Aktionen und den Film „Sonne und Beton“ kritisch mit Alltagsdrogen auseinander. Das Projekt rotiert jährlich zwischen den Kommunen.

Steinen (Mai 2025): Die Gemeinde präsentierte Ergebnisse ihrer CTC-Jugendbefragung. Die Erkenntnisse zeigen, dass Jugendliche konsumfreie Angebote vermissen. Ein Beteiligungstag ist für den 11. Oktober 2025 geplant.

Augsburg (Mai 2025): Im Rahmen von CTC wird der Helmut-Haller-Platz in Oberhausen neugestaltet. Schulen, Kitas, Polizei und soziale Dienste arbeiten gemeinsam an einer kinder- und jugendfreundlicheren Gestaltung.

Lörrach (März/Mai 2025): Die Stadt überarbeitet ihre Jugendhilfeplanung und nutzt dabei erstmals CTC als Langzeitstrategie. Über 1.000 Jugendliche wurden bereits befragt, um bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln.

Wennigsen (März 2025): Der neue Jugendpflegeleiter erwähnt CTC als wichtiges Instrument der kommunalen Präventionsarbeit.

Wolfsburg (Januar 2025): Die Stadt präsentierte Ergebnisse ihrer CTC-Schülerbefragung, die alarmierende Zahlen zu Gewalt, Kriminalität und depressiven Symptomen aufzeigten.

Vollständiger Pressespiegel

Ausblick

Die aktuelle Entwicklung zeigt eine zunehmende strukturelle Verankerung von Communities That Care in der deutschen Präventionslandschaft. Mit der Erschließung neuer Finanzierungsquellen über § 20a SGB V, dem wachsenden Implementierungsinteresse auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene sowie der kontinuierlichen wissenschaftlichen Begleitung sind die Voraussetzungen für eine nachhaltige Verbreitung evidenzbasierter Präventionsarbeit gegeben.

Save the Date: Die CTC-Jahrestagung „Prävention nach Maß“ am 23. September 2025 in Berlin bietet eine hervorragende Gelegenheit zum fachlichen Austausch und zur Vernetzung – nutzen Sie auch die Synergien mit der anschließenden EUSPR-Konferenz! → Hier direkt anmelden

Die nächste Ausgabe dieses Newsletters erscheint im Winter 2025/2026.

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